#Jedes Kind zählt Update
Fachkräfte, Eltern, Träger und Verbände aus ganz Deutschland haben mit der Kampagne „Jedes Kind zählt“ eine offizielle Petition an den Bundestag eingereicht. Ziel ist es, die größte Petition aller Zeiten zu werden. Dafür braucht es 500.000 Unterschriften. Die Initiatoren der Kampagne fürchten den Wegfall der Bundesmittel für Qualitätsmaßnahmen in Kitas ab 2025. Aktuell zahlt der Bund jährlich zwei Milliarden Euro an die Bundesländer mit dem KiTa-Qualitätsgesetz (ehemals Gute-Kita-Gesetz). Das Geld ist aber nur bis Ende 2024 sicher. Um das Versprechen des Koalitionsvertrages für mehr Geld und bundesweit einheitliche Qualitätsstandards einzufordern, hat sich die bundesweite Initiative gegründet. Überall sammeln Kitas, Eltern und Unterstützerinnen und Unterstützer Unterschriften. Aber trotzdem braucht es noch mehr Leute, um das Ziel tatsächlich zu erreichen.Auf der Internetseite www.jedes-kind-zaehlt.de kann man sich in den Newsletter der Kampagne eintragen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und die Einladungen zu den digitalen Treffen nicht zu verpassen.
Die Situation in vielen Kitas ist besorgniserregend. Das zeigt auch der neueste Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbands. Drei zentrale Erkenntnisse aus der Umfrage des Berichts sind, dass durchschnittlich in jeder Kita 2,6 Stellen für Fachkräfte unbesetzt sind aufgrund von längeren Ausfallzeiten oder fehlendem Personal – das bedeutet bundesweit mehr als 125.000 unbesetzte Stellen. Zudem brauchen immer mehr Kinder besondere Unterstützung beim Spracherwerb: 32 Prozent aller Kitas haben mehr als ein Drittel der Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf, vor 3 Jahren galt dies nur für 25 Prozent aller Kitas. Fast 70 Prozent der Befragten sagen, dass die tatsächlichen Personalschlüssel nicht ausreichen, um den Bedürfnissen der Kinder zu entsprechen. Darunter leiden insbesondere Kinder mit Behinderung und die Inklusion bleibt auf der Strecke.
„Wir Erzieherinnen und Erzieher versuchen jedes Loch der dünnen Personaldecke mit Überstunden zu stopfen, betreuen hier noch ein paar Kinder mehr und springen dort kurzfristig ein. Aber immer häufiger reicht unser Engagement nicht mehr und wir stoßen fast täglich an unsere persönliche Belastungsgrenze. Für die Kinder bedeutet das: Sie bekommen nicht die Förderung und Aufmerksamkeit, die sie so dringend benötigen. Das ist nicht unser Anspruch und wir wollen das nicht länger akzeptieren!“