Stadt Köln informierte nicht über Zahlungsumstellung
Dass die finanzielle Situation von Kitas in ganz NRW angespannt ist, dürfte bekannt sein. Umso relevanter, dass die zum Betrieb benötigten Zuschüsse pünktlich auf den Konten der Einrichtungen eintreffen. Die Kölner Stadtverwaltung hat den Beschluss gefasst oder wurde angewiesen, die Kita-Zuschüsse nicht mehr, wie bislang, in der letzten Woche des Monats, sondern ab sofort erst zum 01. des Folgemonats zu überweisen.
Hierüber wurden die Einrichtung aber _nicht_ informiert!
Nun gehen aber Gehälter, (Jahressonderzahlung im November!), Mieten….
bereits Ende des Monats vom Konto ab. Viele Einrichtungen, die bei uns
organisiert sind, verfügen über keinen Dispo.
Es konnten also Gehälter, Jahressonderzahlungen, Mieten usw. nicht
pünktlich bezahlt werden. Nur auf Rückfrage wurden die Einrichtungen darüber informiert, dass das nun jeden Monat so sein wird.
Selbstverständlich ist es so, dass die Stadt so handhaben kann – in den
gesetzlichen Grundlagen sind keine konkreten Termine zur Auszahlung festgezurrt. Aber nicht mindestens drei Monate vor einer solchen relevaten Umstellung „vorzuwarnen“ bei kleinen Einrichtungen, nicht nicht „mal eben“ so über solche Geldmengen verfügen können, ist _extrem_schlechter_Stil.
Auch können Arbeitsverträge und Mietverträge, welche die Zahlungen zum
01. des Monats vorsehen, nicht „einfach mal so“ kurzfristig geändert
werden. Das Problem wird sich also nun jeden Monat wiederholen!
Wie dem auch sei: Die Auszahlung der Kita-Zuschüsse erst zum 01. vorzunehmen und über diese Umstellung _niemanden_ vorab zu informieren, hat dazu geführt, dass Mieten und Jahressonderzahlungen nicht geleistet werden konnten, bei manchen Einrichtungen ist teilw. auch jetzt noch (04.12!) kein Geld auf den Konten eingegangen, Lastschriften sind geplatzt, Strafzahlungen wurden fällig usw. Eine Auswahl gefällig?
„Wir haben aktuell (04.12.) […] noch keine Zahlung erhalten, obwohl Freitag der 1. war. Miete und Strom ist aber schon weg. Dies hat unser Polster noch geschafft, wird bei anderen KiTas aber sicher anders sein.“
„Bei uns hat dieses Vorgehen schon zum wiederholten Male dazu geführt, dass wir hohe Buchungskosten hatten und Mahngebühren bei den Krankenkassen zahlen mussten. Außerdem mussten wir die Sepamandate neu ausfüllen, dass mag für Beamte der Stadt kein großes Ding sein, für die ehrenamtliche Führung einer Kita ist das jedoch ein erheblicher Zeitaufwand den wir mehr leisten und zahlen mussten.“
„Habe mir mal die Durchführungsverordnung zum KiBiz angesehen. […] Ich gehe davon aus, dass eine Zahlung zum Monatsende im Voraus nicht „eingeklagt“ werden kann.“
„Ob die Stadt garantieren kann, dass das Geld pünktlich zum 1. auf dem Konto ist, wage ich zu bezweifeln. Da ist Ärger mit dem Vermieter vorprogrammiert.“
„Bei uns gehen alle Fixkosten Ende des Monats raus.“
„In jedem Fall schlechter Stil.“
„Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass dies eine Ausnahme sei. […] die Art [ist] wirklich unverschämt und unakzeptabel. Demnächst fällt mal ein Monat ganz aus, weil sie es beschlossen haben….“
„Wir [sind] sehr dafür, gegenüber der Stadt mehr als nur unser Unverständnis über den Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen zum Ausdruck zu bringen. Wir fühlen uns nämlich für unsere Mitarbeiter und deren Motivation verantwortlich! Die Stadt Köln zeigt sich hier als nicht verlässlicher, demotivierender, jedem Mindestmaß an erwartbarer Kommunikationsfähigkeit nicht entsprechender Partner. Das Vorgehen der Stadt ist inhaltlich und formal nicht akzeptabel.“
„Zumindest stehen wir also nicht alleine doof da… Ich hatte heute morgen auch bei der Stadt nachgefragt und als Antwort bekommen, dass das Geld spätestens zum 01. des Monats auf dem Konto sein muss, mehr nicht. Wir konnten nun zum Ende des Monats noch nicht alle Gehälter überweisen und haben glücklicherweise sehr verständnisvolle Mitarbeiterinnen, die sich dann hoffentlich am nächsten Montag über ihr Geld freuen können.“
„Meiner Meinung nach hätte man dies mit Vorlauf mitteilen müssen!!!“
„Für unsere Einrichtung bedeutet dies, dass wir in diesem Jahr kein Weihnachtsgeld auszahlen können. Dies muss ich jetzt den Mitarbeiterinnen mitteilen.“
„Vermutlich bekommt die Stadt pro Tag Verzögerung entsprechend Zinsen. Lohnt sich vermutlich…“