Geburtenstärkere Jahrgänge haben im Sommer die Kitas verlassen und wurden eingeschult. Nachgerückt sind deutlich geburtenschwächere Jahrgänge. Einzelne Kitas haben die Folgen davon bereits gemerkt und hatten Schwierigkeiten, alle Plätze sofort zu belegen.

Im Jahr 2017 verzeichnete die Stadt Köln noch 12.035 Geburten, im Jahr 2022 nur noch 9.811 und 2023 insgesamt nur noch 9099 Geburten. Die Bevölkerungsstatistik hinsichtlich Zu- und Abwanderung fasst alle Minderjährigen U18 zusammen – demnach wären trotz der Zuwanderung aus der Ukraine (einmaliger Effekt) weniger Minderjährige hinzugekommen, als abgewandert sind.

Untersuchungen in Elterninitiativen ergaben zudem eine erhebliche Segregation in Elterninitiativen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Salopp gesagt, finden sich zumeist überdimensional viele Kinder aus dem deutschen Bildungsbürgertum in Elterninitiativen. Dies ist allerdings die am meisten schrumpfende Gruppe.

Die Fachberatungen aus anderen Großstädten berichteten, dass ihre Kinderzahlen um 20% zurückgegangen seien und sich deshalb bereits erste Einrichtungen in der Insolvenzberatung befänden.

Besonders Einrichtungen mit hohen Zuzahlungen, die nicht verkehrsgünstig gelegen seien (nicht direkt in Wohngebieten oder an Arbeitsplätzen) und weder ein herausragend schönes Außengelände, noch entsprechende Räumlichkeiten hätten und auch nicht hinreichend viele und selbstredend besonders sympathische Erzieher*innen hätten, seien betroffen.
(Wir wissen, wie oberflächig diese Faktoren sind, aber die Bedeutung einer guten Konzeption für die Entscheidung von Eltern für eine bestimmte Kita liegt weit hinter den genannten Punkten).

Kurzum: Einrichtungen, die sich bislang noch nicht mit ihrer Zukunftfähigkeit befasst haben, sollten es jetzt zügig tun. Lässt sich die Einrichtung aufhübschen? Wie lässt sich die Wahrnehmbarkeit der Einrichtung verbessern? Lässt sich die Medienpräsenz verstärken (Zeitungen nicht vergessen)? Möchte man womöglich weitere Bevölkerungsgruppen als Klientel erschließen? Stimmt die Harmonie im Team? Würden die vorhandenen Eltern die Einrichtung weiterempfehlen? Wer das aus den Augen verliert, könnte zunehmend Schwierigkeiten haben, seine Plätze zu belegen.